Weisheitszähne
Die Weisheitszähne sind oft die Ursache von Schmerzen, Entzündungen oder ev. auch einer Verschiebung der anderen Zähne infolge Platzmangel.
Deshalb brechen die Weisheitszähne selten vollständig durch und sind so oft noch von Zahnfleisch bedeckt. Darunter sammeln sich Bakterien, es kommt zu Zahnfleischentzündungen oder sogar eitrigen Abszessen. Aber auch äußerlich nicht sichtbare Weisheitszähne können im Kiefer benachbarte Backenzähne beschädigen. In extremen Fällen sind auch Wange und Kaumuskel betroffen, sodass eine Öffnung des Mundes unmöglich wird. Auch Kariesbakterien haben leichtes Spiel bei Weisheitszähnen und deren Nachbarn. Deshalb wird die Entfernung der Weisheitszähne oft im mittleren Teenager-Alter zum Thema, um grössere Schäden gar nicht erst entstehen zu lassen.
VOR DER OP: Eine radiologische Abklärung mittels Orthopantomogramm ist unabdingbar, um Platzangebot, Lage und Risiken (Nervenverletzung, Kieferhöhleneröffnung) einer allfälligen Weisheitszahnentfernung eruieren zu können. Im individuellen Aufklärungs-Gespräch werden diese Aspekte erörtert und das Vorgehen gemeinsam festgelegt. Es ist u.U. möglich, alle vier Weisheitszähne während eines Eingriffs entfernen zu lassen, aber die meisten Patienten empfinden es jedoch als viel angenehmer zunächst nur eine Seite entfernen zu lassen und nach einigen Wochen dann die andere. Auf diese Weise besteht immer die Möglichkeit auf einer Seite fast uneingeschränkt kauen zu können.
DIE OP: Die Entfernung von Weisheitszähnen erfolgt ambulant und unter Lokalanästhesie. Die Dauer der OP variiert je nach Anzahl und Komplexität der zu entfernenden Weisheitszähne und beträgt in der Regel 45 bis 90 Minuten. Die Weisheitszahn OP wird in der Regel minmalinvasiv durchgeführt. Nach der Lokalanästhesie wird der betroffene Teil der Zähne freigelegt, d.h. das darüber liegende Zahnfleisch wird durch einen Schnitt geöffnet und vom Knochen gelöst. Je nach Zustand und Lage des Zahns wird dieser in einem Stück herausgelöst oder schichtweise abgetragen bzw. zerteilt und anschliessend die Wunde gesäubert und vernäht. Das Wundverhalten wird instruiert und auf die zu vermeidenden Risiken- speziell des Nikotinkonsums - während der Wundheilung hingewiesen.
NACH DER OP: Während zwei bis drei Tagen nach der Weisheitszahn-OP sollten Patienten für ausreichend Ruhe sorgen. Darüber hinaus lindert eine gewissenhafte Kühlung eventuelle Schwellungen. Die auftretenden Schwellungen klingen nach einigen Tagen von selbst ab. Etwaige Schmerzen lassen sich gut mit einem entsprechenden Schmerzmittel (Ibuprofen) behandeln. Eine Desinfektions-Spülung (Chlorhexidin) hilft bei der täglichen Mundhygiene. 7 Tage nach dem Eingriff erfolgt die Nachkontrolle, bei der die Fäden entfernt werden und die Rest-Wunde vorsichtig gespült wird.